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Die Kaj Munk-Seite im NordPark Verlag






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Kaj Munk
Ein Idealist.

Einige Szenen aus dem Leben eines Königs
Arne Munk
Der Dramatiker Kaj Munk und die geistige Situation seiner Zeit.

Essay


Aus dem Dänischen übersetzt und herausgegeben
von Paul Gerhard Schoenborn

Paperback
192 S.; 2018; EUR 14,00
ISBN: 978-3-943940-44-2
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Subversive Kritik an der Moderne

Munks monumentales Drama »Ein Idealist« mit dem untertreibenden Untertitel: »Einige Eindrücke aus dem Leben eines Königs« hatte am 8. Februar 1928 im Königlichen Theater Kopenhagen Premiere. Der junge Pfarrer aus der kleinen Bauerngemeinde Vedersø an der jütländischen Nordseeküste stellte sich mit diesem Schauspiel erstmalig der dänischen Kulturszene als Bühnenautor vor.

Das Premierenpublikum war begeistert, die Theaterkritik aber zerriss das Stück. Es sei zu realistisch, zu brutal, zu sehr auch eine subversive Kritik am Ideal der Moderne, dem nietzscheschen Übermenschen. »Ein Idealist« ist ein historisches Schauspiel. Es handelt von dem unbedingten Herrscherwillen des jüdischen Königs Herodes des Großen. Munk hatte noch als Kandidat der Theologie seinen Examensstoff »Geschichte Israels« dramatisch umgesetzt. Am Ende hilft dem Schlächter von Bethlehem sein »Wille zur Macht« (Nietzsche) gar nichts. Er wird vom Glauben einer jungen Frau und dem Lächeln eines kleinen Kindes entmachtet.

In dem beigefügten Essay »Der Dramatiker Kaj Munk und die geistige Situation seiner Zeit« zeigt Arne Munk, einer der besten Kaj-Munk-Kenner, welche Anliegen sein Vater in seinem dramatischen Werk so vehement vertrat. »Tatsächlich erkannte die Zeit sich in ihm wieder. Oder vielleicht genauer: Sie spürte durch ihn etwas von ihrer Eigenart. Gern gab man ihm daher das Geleit zum Gipfel des Berges, solange er nur nicht verlangte, man solle sich mit ihm in den Abgrund stürzen.«











Zur Person Kaj Munks
Geboren am 13. Januar 1898 in Maribo, einer Kleinstadt auf der Insel Lolland, getauft als Kaj Harald Leininger Petersen. Die Eltern, der Gerbermeister Carl Emanuel Petersen und seine Frau Anne Mathilde, sterben früh. Mit fünf Jahren ist der Kleine Vollwaise. Verwandte der Mutter, die Kleinbauern Peter und Marie Munk aus Opager, einem kleinen Dorf sechs Kilometer von Maribo entfernt, nehmen ihn auf und adoptieren ihn. Von ihnen bekommt er den Namen Munk.

Kaj Munk stammt also aus dem Milieu von Handwerkern und Kleinbauern – untere Mittelschicht – nicht aus dem Milieu von Großbürgern und Großbauern oder von Menschen mit akademischer Bildung.

Der Verlust beider Eltern, besonders der Mutter, wirkt tief auf seine Seele ein. Es dauert eine Zeit, bis er die Liebe seiner Pflegeeltern akzeptiert. Dann aber ist er ihnen wirklich wie ein Kind bis zu ihrem Lebensende zugetan. Besonders Marie Munk, leicht behindert, doch willensstark und eine gläubige Pietistin, überträgt auf ihn Willensstärke, Gradlinigkeit und einen konservativen Wertekosmos.

Zu Beginn der Schulzeit hat er Riesenglück, er trifft auf einen wirklichen und herzensguten Lehrer. Martinus Wested ist Grundtvigianer, ein vielseitig gebildeter christlicher Humanist. Er erkennt die sprachliche, dichterische Begabung des kleinen Kaj und fördert sie, ebenso wie auch der grundtvigianische Vikar Oscar Geismar, später Oberhofprediger in Kopenhagen. Beide führen den Jungen ein in dänische Geschichte und Literatur und begleiten ihn in enger Freundschaft, solange er lebt.

Starke Gegenpole bestimmten also den Heranwachsenden: Eltern im Himmel und Eltern auf der Erde, pietistische Frömmigkeit der Kleinbauern auf der einen und grundtvigianischer, patriotischer Kulturprotestantismus der Lehrer auf der anderen Seite.

Physisch ist er nicht der Stärkste, gleicht das aber aus durch einen starken Willen. Psychisch ist er hin- und hergerissen von starken seelischen Spannungen und eruptiven Emotionen. Er vereinigt absolute Gegensätze in sich, kokettiert mit seinem Sprachwitz und seinen dialektischen Fähigkeiten, ist manchmal genialisch rasch, manchmal auf den Tod matt, also wohl ein manisch-depressiver Typus.

Seine Schulleistungen sind hervorragend. Trotz der beschränkten finanziellen Mittel einer Kleinbauernfamilie ermöglichen ihm die Munks ein Theologiestudium.

Er hat sein theologisches Dienstexamen noch nicht ganz abgeschlossen, als er sich auf die Pfarrstelle der kleinen Dreihundert-Seelen-Gemeinde Vedersø direkt an der Nordseeküste Jütlands bewirbt. Von Januar 1924 bis Januar 1944 amtiert er dort als Dorfpfarrer, der in Dänemark seinem Status nach königlicher Beamter ist. Er geht auf die Jagd, wirkt unter Bauern, Fischern und Tagelöhnern durchaus exzentrisch, ist sozusagen ein seltsamer Vogel, wird gefeierter Bühnenautor, Kolumnist, gesuchter Redner, verdient sehr gut an seiner schriftstellerischen Nebenarbeit, heiratet eine Großbauerntochter aus seiner Gemeinde, wird Vater von fünf Kindern. Und bleibt bei all seiner Umtriebigkeit ein treuer Seelsorger, auf den die Gemeinde stolz ist, weniger sein Bischof.
































































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Literarische Texte und Texte zur Literatur


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Info:
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Kaj Munk Kaj Munk (eigentlich Kaj Harald Leininger Petersen; * 13. Januar 1898 in Maribo, Lolland; † 4. Januar 1944 in Hørbylunde bei Silkeborg) war ein dänischer Pastor, Schriftsteller, Gegner Hitlers und christlicher Märtyrer.
Wikipedia






Paul Gerhard Schoenborn
Jahrgang 1934, studierte Theologie und Philosophie in Wuppertal, Tübingen, Göttingen und Bonn. Er arbeitete als Pfarrer in Rheinhausen-Friemersheim, danach als Studentenpfarrer und später als Pfarrer für Erwachsenenbildung in Wuppertal.
Er ist Verfasser oder Herausgeber von Sachbüchern, Arbeitshilfen und Medienpaketen zur politischen Theologie.
In Zusammenarbeit mit Rolf Lehfeldt übersetzte Schoenborn sieben der wichtigsten Dramen von Kaj Munk ins Deutsche: Kaj Munk - Schauspiele (2003). 2013 erschien seine Übersetzung der »Oxford-Schnappschüsse« des dänischen Dichterpfarrers.
Im Jahre 2004 zeichnete der Kaj Munk Minnefond, Kopenhagen, Paul Gerhard Schoenborn und die Essener Schauspieler Isabel K. Sandig und Ralf Gottesleben mit dem Kaj-Munk-Preis aus. PGSchoenborn-cut
© hams
Wikipedia (CC-by-sa)


Im NordPark Verlag erschienen:


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