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Karl Otto Mühl
Funkenflug.
Begegnungen

2018, Euro 12,00
152 Seiten, Hardcover mit Fadenheftung
Format 125 x 193 mm
ISBN: 978-3-943940-48-0



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Novellen des Alltags

»Es blieb das Gefühl, dass wir alle
im Unbestimmten Segelnde sind«



Begegnungen sind oft mehr als zufällige Treffen.
Wieviel mehr darin enthalten sein kann und welche Macht und Faszination, welche Intensität der Gefühle sich daraus entwickeln, das zeigt Karl Otto Mühl in diesen einfühlsamen Novellen des Alltags, in dem ja immer schon das wahre Leben steckt, wie alle wissen, die vergeblich in den »großen« Momenten die Erfüllung ihres Glücks erhofften.








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Leseprobe

Sarahs schönstes Fest
Nach einem Bericht von Hanna Jordan

Im Winter 1945, nach dem Ende des Krieges, war es fürchterlich kalt in Deutschland, und die Bäume im Bergischen Land meinten wahrscheinlich, hier sei es am kältesten. Vom Ende des Krieges hatten sie nicht viel gemerkt, außer denen unter ihnen, die umgestürzt in Bombentrichtern lagen und schon mit Nadeln und Laub bedeckt waren. Hier hatten englische und amerikanische Flugzeuge Bomben fallen lassen, die eigentlich für naheliegende Städte bestimmt gewesen waren, für Köln, Wuppertal, Dortmund und andere. In der zurückliegenden Zeit mochten die Bäume oft ihre Kronen und Wipfel geschüttelt haben, wenn sie den Hass der Menschen beobachteten, die sich gegenseitig töteten. Oder wenn sie sahen, wie Wehrlose getötet wurden.
Die Bäume standen mächtig und doch friedlich wie Säulen um den blutigen Schauplatz der Zeit. Sie fühlten mit den Menschen, sie mochten sie, aber ihre Zuneigung war so unfassbar wie der Wind über den Gräbern. Eines Tages, wenn sich die Welt in luftige Schleier auflösen würde, wenn das Unvergängliche der Menschen über ihren zerfallenden Leibern aufsteigen würde, dann würden die Bäume, die getreuen und warmherzigen Wächter all derer, die guten Willens waren, als Letzte verblassen und sich auflösen.
An diesem Abend kurz nach Kriegsende – es war Weihnachtszeit – sahen sie Gruppen von Menschen mit Laternen und Taschenlampen durch den Schnee zu der kleinen Kirche im Tal stapfen. Die Menschen saßen nach der Messe in ihren Häusern und schienen zufrieden, obwohl sie wenig zu essen hatten. Endlich war Friede.
Die Bäume scharten sich dicht um die kleine Hütte in der Nähe von Radevormwald, in der seit dem letzten Jahr Sarah allein wohnte. Ganz ohne Vorankündigung war sie bei Kriegsende aufgetaucht. Tatsächlich war sie aber eines Nachts im letzten Kriegsjahr in diese leerstehende Hütte in den Wäldern zwischen Lennep und Radevormwald eingezogen. In der ganzen Zeit hatte sie die Hütte nie verlassen, und jetzt, als sie herauskam, war sie für die Leute in den umliegenden Häusern und Anwesen einfach eine stille, unauffällige Frau, die ihre Wohnung in der Stadt durch einen Bombenangriff verloren hatte.
Das Häuschen hatte, zusammen mit dem Waldgrundstück, auf dem es stand, der Familie ihres »arischen« Mannes gehört. Der Mann, Heinz Meckenstock, war bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen. Heinz Meckenstock war früher Kaufmann gewesen, ein gutherziger Mann, und Sarah dachte oft an ihn. Seltener dachte sie an Achim Meckenstock, seinen Bruder, denn der war bis Kriegsende ein braun-uniformierter Parteifunktionär gewesen, vor dem die Leute Angst hatten. Wenn Achim Meckenstock hinterbracht wurde, dass jemand etwas gegen die Regierung gesagt hatte, dann musste derjenige fürchten, dass Meckenstock es der Geheimen Staatspolizei meldete. Das konnte den Tod bedeuten.
Noch im ersten Kriegsjahr war Achim Meckenstock öfter bei seinem Bruder und dessen Frau Sarah zum Essen eingeladen gewesen. Ein Leibgericht Sarahs, das sie aus Süddeutschland mitgebracht hatte, waren Mehlspätzle, und die gab es nicht selten Sonntags, und Achim Meckenstock ließ es sich schmecken. Wenn Sarah gerade in der Küche das Geschirr scheppern ließ, hob er das Glas, prostete seinem Bruder zu und sagte: »Auf den baldigen Sieg! Und lass dich endlich von Sarah scheiden. Es ist schädlich für dich, mit einer jüdischen Frau verheiratet zu sein. Die Juden sind unser Unglück. Prost.«
Natürlich hatte Sarah es gehört, und sie musste es noch öfter hören. Zwischendurch kam sie ins Wohnzimmer und blickte Achim mit großen Augen ins Gesicht. Achim konnte diesen Blick nicht gut ertragen. Wenn er gegangen war, nahm sie mit schnellem Griff seinen Teller vom Tisch und sagte zu Heinz: »Der Hund!«
Immerhin war er es, der eines Tages sagte, Sarah würde wohl bald an der Reihe sein. Auch für die Stadt im Bergischen Land bereite man den Abtransport der jüdischen Ehepartner vor. Sie kämen in Fabriken und wohnten in Baracken. Da könnten sie wenigstens keinen Schaden anrichten.
Wenige Tage danach begab sich Sarah Meckenstock in jene Hütte, in der sie bis zur Befreiung kein Licht und keinen Ofen anzündete. Bevor ihr Mann beim Bombenangriff umkam und bevor ihr Abtransport drohte, wurde eine Verwandte eingeweiht. Sie wohnte unterhalb der Hütte und war Hebamme. Sie war es, die Sarah zu essen brachte. Sie verbreitete die Lüge, Sarah habe gesagt, sie kenne einen versteckten Ort in den Wäldern, wo sie sich ungestört umbringen könne.
Die Hebamme kam abends, wenn es dunkel war, mit dem Fahrrad und brachte Essen und Bücher, die Sarah tagsüber las. Nach und nach kannte sie die ganze Gemeindebücherei. Im tiefsten Winter ging sie schon am frühen Abend zu Bett, wickelte sich in die Wolldecken und fing an, von Zeiten zu träumen, in denen sie ohne Angst gelebt hatte oder in denen sie einst ohne Angst leben würde. Natürlich dachte sie auch täglich an Heinz, ihren Mann, und was für ein Glück er für sie gewesen war. Nie hatte es ein böses Wort zwischen ihnen gegeben.
Nun waren die Jahre der Angst vergangen. Der Krieg war verloren, was Sarah nicht zu hoffen gewagt hatte. Plötzlich war Friede. Anfangs dachte sie es täglich: Es ist Friede. Ich lebe.
Sarah ging öfter ins Dorf und hörte die Leute lachen. Aus ihren Gesichtern waren das Grauen und die Angst gewichen, obwohl alles erst seit einigen Monaten zu Ende war. Aus den Reden der Leute erfuhr sie, wie zerstört alles war und wie man langsam anfing, aufzubauen.
Einmal war sie in der Stadt gewesen und sah, dass ihr Haus völlig zerstört war. Sie wusste es bereits von der Hebamme. Man würde ihr demnächst eine Wohnung zuweisen, erfuhr sie bei der Behörde. Der Gedanke freute sie. Wenn sie im Dorf einkaufen ging, wurde sie oft gegrüßt, besonders von den Frauen derjenigen, die Parteifunktionäre gewesen waren. Einige sagten ihr, sie hätten geahnt, dass da oben in der Hütte jemand hauste. Das freute und ängstigte Sarah zugleich, denn sie begriff, wie nahe die Gefahr gewesen war.
Jetzt, da der Weg in die Freiheit offen stand, hatte sie es nicht mehr so eilig, ihre Hütte zu verlassen. Ihr kam es so vor, als hätten diese Hütte und jedes Einrichtungsstück, jeder Strauch draußen und auch die dicht gescharten Bäume ringsum eine Seele, die ihr in den vergangenen Jahren der Angst nahe gewesen war. So wohnte sie in diesem Winter noch gern im Wald in der Hütte, aus der jetzt täglich grauer Rauch aufstieg, und abends war das Fenster erleuchtet. Sarah saß am Tisch, aß Mehlspatzen und Kartoffelgerichte, trank heißen Tee und freute sich an der Wärme und am Licht. Sie wusste die zutraulichen Bäume um ihre Hütte versammelt. Aber immer wieder musste sie an die Menschen denken, die sie unterwegs im Dorf und in der Stadt gesehen hatte, Verwundete und Flüchtlinge, und daran, dass es sie noch überall gab, dazu Millionen Gefangene.
Vielleicht fiel es ihr darum so leicht zu bleiben, weil sie spürte, dass die Bäume ihre Freunde geworden waren.
Wie gute Freunde hatten sie in den Zeiten der Angst schweigend, traurig und behutsam um sie herum gestanden. Nun, da die Angst vorbei war, konnten sie Sarah an jedem Morgen breit lächelnd begrüßen.
An einem Abend stapfte ein Mann durch den Schnee, der schon drei Wochen unterwegs war. Er hatte meistens in Scheunen geschlafen, und auf abgelegenen Bauernhöfen hatte er um Essen gebeten. Sein bartstoppeliges Gesicht und seine heruntergekommene Kleidung schreckten niemanden ab. Viele waren ja noch unterwegs, fast alles Soldaten, die aus Gefangenenlagern geflohen waren und nach Hause wollten. Niemand verriet sie.
Auch dieser Mann hatte Glück und wurde von den Siegern nicht gefasst. Allerdings wanderte er fast nur bei Dunkelheit und dann abseits von den großen Ruinenstädten.
Aufnehmen wollte ihn jedoch niemand. Unten im Ort hatte er es vergeblich versucht. Die Bäume, in ihre dunkle Rinde gehüllt, blickten skeptisch auf den Wanderer in linkischen Zivilkleidern herab. Andere als dieser da unten wären ihnen lieber gewesen. Der Mann wusste heute so wenig wie früher, wie unbeliebt er war. Er ahnte nur, dass die Behörden oder die englische Besatzungsmacht überprüfen würden, was er in der Vergangenheit angestellt hatte. Wahrscheinlich würde man ihn verhaften.
In seinen Vorstellungen tauchten immer wieder Bilder von herzhaften Mittagsmahlzeiten bei seinem Bruder auf: Mehlspatzen, Käsespatzen, Schweinebraten, Kartoffelpuffer, Reibekuchen. War das eine schöne Zeit gewesen! Auf seinem Weg dachte er ununterbrochen an Essen. Diese gierigen Vorstellungen machten ihn beinahe verrückt.
Er wusste eigentlich nicht, wo er hinwollte. Den russischen Soldaten war er glücklicherweise entkommen, aber dennoch gab es kein Ziel, das ihm Sicherheit gewähren konnte. So suchte er zunächst eine Hütte im Wald, die er aus früheren Jahren kannte.
Wahrscheinlich hatten Flüchtlinge hier Zuflucht gefunden, denn er sah Licht und Rauch. Vielleicht würden sie ihn weiter schicken, hinunter ins Dorf. Aber das war das Letzte, was er wollte. Und zu essen würde es auch nichts geben. Er seufzte, und beinahe wäre aus dem Seufzer ein Schluchzer geworden.
Eine Frau öffnete die Türe. Trotz des warmen Lichts im Hintergrund konnte er ihr Gesicht nicht erkennen.
Andere Leute waren nicht zu bemerken, und darum schöpfte der Wanderer wieder Hoffnung. Vielleicht gab es hier Hilfe.
»Ich bin unterwegs«, sagte er. »Aus dem Gefangenenlager weg, verstehen Sie? Kann ich hier irgendwo für die Nacht unterkommen? Irgendeine warme Ecke genügt mir schon.«
»Kommen Sie erst einmal herein«, sagte die Frau. »Dort können Sie Ihre Sachen hinhängen. Hier sind auch Hausschuhe. Sie werden kalte Füße haben. Setzen Sie sich. Es ist noch etwas übrig.«
Der Mann wischte sich die letzten Eiskrümel von den Augenbrauen und setzte sich an den Tisch. Die Frau, die im Hintergrund einen Teller für ihn gefüllt hatte, kam heran und setzte sich ihm gegenüber.
»Sarah.«
»Stimmt, Achim. Ich lebe noch. Vielleicht verdanke ich es sogar dir, aber dafür kannst du nichts.«
Sarah ließ den dampfenden Teller noch eine Weile an seinem Platz. Während Achim weiter auf den Teller schielte, ließ sie den ruhig weiter hinter ihrem Rücken dampfen und wollte erst wissen, wo Achim herkam, ob er gesucht werde, wo er hinwolle; und Achim, den es fast vor Hunger zerriss, musste höflich und ausführlich antworten.
Nach einer Weile öffnete Sarah einen Schrank und holte Kleider ihres Mannes heraus. »Die müssten dir passen«, sagte sie.
»Wir haben das alles doch nicht gewusst, Sarah.«
»Blöd wart Ihr, bös und blöd«, sagte Sarah zornig. »Und viele von euch waren auch vorher schon so.«
Achim Meckenstock senkte den Kopf.
»Na gut«, sagte Sarah schließlich. Sie sah ihm zu, während er die Kleider anzog. Dann stellte sie ihm den Teller hin und brachte Brot. »Willst du Tee dazu trinken?«
Achim Meckenstock nickte dankbar.
Als Achim gegessen hatte, saßen die beiden schweigend da. Sarah mit ihrem schmalen Gesicht und den großen runden Augen sah den verstummten Mann ab und zu an und wusste nicht, was sie noch sagen sollte.
Schließlich ging sie hinaus vor die Hütte und brachte einen Tannenzweig herein, neben dem sie eine Kerze anzündete.
Als dann das Radio Weihnachtsmusik spielte, musste der Schwager sich die Augen wischen.
»Da hast du die richtige Musik«, sagte Sarah. »Ihr habt ja Weihnachten, ihr Christen. Das Fest der Liebe.«
»Das ist sehr freundlich von dir«, sagte Achim verlegen. »Wegen mir wäre das aber nicht nötig. Du weißt ja, ich hatte nicht viel mit der Kirche im Sinn.«
»Wäre in deinem Falle vielleicht besser gewesen«, sagte Sarah. »Dann habe ich das eben für mich selbst hingestellt. War ja schließlich ein Verwandter von mir.« Auf den ratlosen Ausdruck in Achims Gesicht hin fügte sie hinzu: »Der Jesus. Er war ja ein Rabbi.«
Bald darauf legte Achim sich auf das provisorische Lager in der Ecke, wickelte sich erleichtert aufstöhnend in die Wolldecke und sagte: »Das tut gut. Was jetzt kommt, wird weniger schlimm – hoffentlich. Ich melde mich am besten morgen im Rathaus als Rückkehrer an. Oder denkst du etwa, ich hätte jemanden umgebracht?«
»Reden wir nicht davon«, sagte Sarah. »Ihr habt alle dem Teufel den Hintern geküsst. Ruh dich erst einmal aus, bevor du dich bei denen meldest.«
Am nächsten Tag führte Meckenstock seine Absicht noch nicht aus. Ihm war nicht gut. Auf seiner Flucht hatte er seine Beschwerden und seine Schwäche auf die Entbehrungen zurückgeführt, die er durchgestanden hatte, aber auch jetzt, wo er satt und ausgeschlafen war, fühlte er sich noch elend.
Es kam alles ganz anders.
Der Arzt im Ort, zu dem Meckenstock mit Sarah gegangen war, hatte gefühlt, untersucht und getastet und gemeint, es könne etwas Ernsteres sein. Und das war es auch, wie sich bei der Untersuchung im Krankenhaus herausstellte. Man nahm an, dass es Leberkrebs war.
Von einer Operation wurde abgeraten. »Ich würde zu Hause abwarten«, sagte der Arzt, »ich würde Freunde besuchen oder irgendwo hinfahren, wenn es ginge, und dann würde ich, wie gesagt, erst einmal abwarten. Am besten zu Hause«.
»Zu Hause?«, fragte Meckenstock. »Habe ich nicht.«
»Sie wollen hierbleiben?«, fragte der Arzt.
»Nein, nein«, sagte Sarah. »Er hat schon eine Unterkunft bei mir.«
Wenn Meckenstock in der nächsten Zeit von seinem Bett aus durch das Fenster blickte, sah er die mächtigen Bäume, die Sarah die Jahre hindurch bewacht und geschützt hatten.
Sie standen in der riesigen Halle des Winterhimmels und beugten sich sorgenvoll über ihn.


***



Die Hütte auf Connemara

Da, an der Küste der Halbinsel Connemara, hat sie zuletzt in ihrer Hütte gewohnt, Tatjana, als alt gewordene Frau. Dort passierte nichts bis auf das, was die Natur unternahm, oder wenn der Nachbar etwas Nachdenkliches sagte. Tatjanas Mann war gestorben, eine Tochter lebte in Galway, ein Sohn in Dublin.
Doch, lange Briefe schrieb sie in den letzten Jahren an Georg, er möge kommen, oder, er möge mit seinem Sohn kommen, und später: Er könne ja auch mit seiner Frau kommen, nur kommen solle er.
Dabei hatten sie doch nur eine einzige Nacht gehabt, na ja, auch einen Abend oder so, aber das vor fast dreißig Jahren.
Sie arbeiteten im gleichen Konstruktionsbüro, sie als Zeichnerin, er als Ingenieur. Ob sie schön war? Georg dachte nicht darüber nach. Er sah sie an und spürte federnde Bewegungen an ihr, sah auch die kraftvoll hervortretenden Wangenknochen, dachte vielleicht an Steppe und Dschingis Khan. Oder an Fleisch, das unter ihrem Sattel mürbe geritten wird, während ihre Haare flattern.
Das Mädchen lächelte freundlich und sehr gleichmütig. Ihm fielen ihre bergquell-hellen, glänzenden Augen auf. Sie schien nie unsicher, obwohl sie doch vieles noch nicht wusste. Wenn sie etwas wissen wollte, bemühten sich meistens mehrere Kollegen eifrig darum, sie aufzuklären. Georg wusste nicht, wie sie das erreichte, aber es fiel ihm auf. Vielleicht störte es ihn sogar, wer weiß.
Sie wurde oft eingeladen. Georg hörte es aus ihren Antworten heraus, wenn sie Anrufe empfing. Manchmal warteten junge Leute nach Feierabend auf sie, und sie ging mit zweien oder dreien von ihnen irgendwo etwas trinken.
Einmal fragte sie auch Georg, ob er sich nicht anschließen wolle, und dieses Mal ging er mit. Sie saßen in einer Eckwirtschaft, waren lustig, und die jungen Männer versuchten, sie auszufragen.
Sie war überhaupt nicht verschlossen. Ihr Freund hieß Friedrich, berichtete sie, er studierte Chemie, und sie waren so gut wie verlobt. Sie hatte oft die Stelle gewechselt, deshalb hatte ihr Freund Friedrich ihr geraten, endlich einen sicheren Beruf zu suchen, in dem die Laufbahn vorgezeichnet war. Darum wollte sie jetzt Angestellte werden.
Sie sprach leise und drückte sich eigenwillig aus. »Man muss seinen Körper kennen, dann wird man gesund. Der Körper weiß alles.« Ihr glaubte man, dass sie damit etwas Kluges meinte. Sie war ausgebildete Krankenschwester, aber wichtiger schien ihr der Sport zu sein. Sie hatte sich irgendeinen Meistergürtel beim Judo erworben, schwarz oder blau, die Farbe vergaß Georg, aber ihre muskulösen Arme fielen ihm auf.
Ihr Schreibtisch stand neben seinem, und irgendwann fingen sie an, einander kleine Zettel mit Bemerkungen zuzuschieben. Irgendwann stand auf einem, Georg könne sie am Abend auf dem Nachhauseweg begleiten.
An diesem Abend machten sich eine Stunde später alle auf den Heimweg, der eine hierhin, der andere dorthin, zurück blieben Tatjana und Georg. Dann brachen auch sie auf. Tatjana fand einen kleinen Umweg, der angeblich schöner war, und der führte durch ein kleines Wäldchen.
Sie hatte nichts Herausforderndes gesagt, Georg nichts Ungewöhnliches, aber plötzlich ahnte er aus ihrem Blick, dass er sie hier zwischen den Bäumen küssen durfte. Es war nicht der erste Kuss in seinem Leben, aber dieser hier war so saugend und stark, ihre Arme, mit denen sie ihn umschlang, so kraftvoll, ihr Körper presste sich so unmissverständlich gegen ihn, dass Georg aufhörte, irgendetwas zu denken. Es war Abend, aber noch taghell, und zerrissene hellgraue Himmelsfetzen hingen zwischen den Bäumen, die jetzt befriedigt vor sich hinbrummten, während die beiden eingehakt zwischen den gutmütigen Riesen den Waldhang hinunter stapften.
Bis heute, ein Zeitalter später, hat Georg diesen ersten Kuss unter einem Baum auf raschelndem Laub stehend, nicht vergessen. Ein flammendes Gefühl packte ihn damals von oben bis unten oder umgekehrt, und es ließ den Rest von Gehirn, den er besaß, schmelzen.
Für den nächsten Abend verabredeten sie sich in der Gartenlaube ihrer Eltern. Der Regen prasselte auf die Holzhütte, die Welt vor dem kleinen Fenster war grau und nass, die Bank in der Hütte war hart und nur mit einer Wolldecke bedeckt, aber Tatjanas Körper war hell, weich und warm.
Am nächsten Abend könne er bei ihr zu Hause übernachten, sagte sie, ihr Vater habe Nachtschicht. Wo die Mutter war, weiß Georg bis heute nicht. Vielleicht waren die Eltern geschieden.
Sie fuhren mit Georgs Auto zu ihrer elterlichen Wohnung. Die war in einem Mietshaus an der Hauptstraße im Randbezirk, und es war niemand zu Hause.
Die fremde Haut elektrisierte Georg wieder. Nichts, meinte er in diesem Augenblick, nichts war gewaltiger als diese seligen Berührungen, die er erlebte.
Sie lagen zusammen in Tatjanas breitem Bett. Es war eine neue Erfahrung für ihn, mit einer starken Frau zu schlafen. Vorher bemerkte er beim Auskleiden etwas, das sie ihm auf seinen erstaunten Blick hin bestätigte. Sie trug nichts weiter unter dem Rock – nie, sagte sie. Das sei doch nur lästig und zudem unnötig. Und auch spannend, weil es niemand wisse außer ihr. Diese Tatsache tauchte tagsüber noch oft erregend in Georgs Gedanken auf.
Seine Erinnerung reicht nur bis zu dem Bett, in dem beide sich aneinander drückten. Eine heiße Begrüßung war vorausgegangen. Es war wieder diese berauschende Begegnung, in der alle mögliche Gegenwehr verbrannte – bis sie plötzlich dieses Geräusch der Wohnungstüre hörten.
Georg versteckte sich unter der Bettdecke, als jemand den Kopf durch den Türspalt steckte.
Ihr Vater war nun doch heimgekommen. Georg hörte, wie er ihr eine gute Nacht wünschte. Anscheinend bemerkte er Georg nicht oder wollte es nicht. Als die beiden sich am nächsten Morgen aufmachten, schlief er noch. Was mit der Mutter war, konnte Georg nicht erfahren. Sie war nicht erwähnt worden.
Bei der Arbeit schob Tatjana ihm am nächsten Tag einen Zettel zu, er möge sie am Abend zu ihrem Verlobten Friedrich begleiten, der mit Blinddarmentzündung im Krankenhaus lag. Das war zwar eine Überraschung für Georg, aber keine so ganz große, weil er ohnehin irgendwie betäubt im Liebesrausch war, sich auch nicht vorstellen konnte, er selbst wäre für die Rolle eines Verlobten geeignet. Er kam sich frei von jeder Verantwortung vor. Heute wundert er sich, dass es ihn nicht mehr beunruhigte, dass sie einen Verlobten hatte und dass sie ihn mit ihm zusammen besuchte. Was sie dabei dachte, würde er wohl niemals erfahren.
Der Verlobte war ein freundlicher, rotbackiger junger Mann. Sie standen an seinem Bett und sprachen mit ihm, auch darüber wundert sich Georg heute noch. Sein Mitkommen schien den Verlobten nicht zu erstaunen. Mehr hat Georg übrigens nie über ihn erfahren.
Zwei Tage später – sie hatten nicht mehr miteinander gesprochen – gab es das nächste Drama. Es gab eine Anweisung vom Chef, dass Tatjana mit ihrem Tisch und Zeichenbrett in einen anderen Raum versetzt werden sollte. Dies geschah auch.
Georg schämte sich dafür, dass sie aufgefallen waren. Er überstand diese Tage in einer Art Anästhesie,wenn er durch das Büro ging und spürte, wie ihm die Blicke der Kollegen folgten.
Die Ereignisse ließen ihm auch wenig Zeit. Am nächsten Tag schob Tatjana ihm einen Zettel zu, sie wolle ihn in der Mittagspause sprechen. Sie trafen vor der Caféteria im Herbstsonnenschein aufeinander, sie sprach mit leiser Stimme, sah ihn fest an: »Ich wollte dir etwas sagen.« Sie könnten zusammen bleiben, wenn sie sich innerhalb der nächsten drei Tage verlobten. Georg solle darüber nachdenken und ihr Bescheid sagen.
Gleich darauf war sie verschwunden, verschwunden in einem plötzlich grauen Nachmittag, verschwunden wie ein Lichtblitz zwischen den Wolken. Eigentlich war sie nichts als ein atmender Mensch unter Milliarden Menschen, aber sie war einer, der Georg in Schrecken versetzen konnte.
Das Leben konnte Ernst machen. Vorher war er meistens im Warmen gewesen, aber plötzlich fühlte es sich an wie kalter Stahl.
Tatjanas Worte hatten ihn entsetzt. Sein Körper schien erkaltet zu sein, erfroren sogar. Er bemerkte es nicht, aber er hatte Angst. So hatte noch nie eine Frau mit ihm gesprochen.
Georg fühlte sich ohnmächtig, jemand hatte Macht über ihn und verlangte, das zu tun, was er wollte – und dieser Jemand war eine Frau. Freunde gab es nicht in dieser neuen Welt, in die sie Georg hineinstoßen wollte, die Welt klammernder Liebe. Erstorben war die Verlockung unerhörter Lüste, die Tatjana zu versprechen schien. Im Traum ging Georg durch prasselnden Regen, suchte nach einem Regenumhang, rief seinem Vater zu, er möge ihn bringen, aber der fand ihn nicht. Noch im Traum fiel ihm ein, dass er ihn in den Keller gehängt hatte. Er selbst war es, der ihn holen musste. Das verstand er mitten im Traum.
Er kam nicht dazu, sich zu entscheiden oder zu äußern. In den folgenden Wochen begegnete ihm Tatjana nie, wahrscheinlich blieb sie in der Mittagspause in ihrem neuen Büro. Und danach war sie plötzlich verschwunden. Es hieß, sie sei im Ausland.
Es war, als sei eine Tür zugeschlagen worden, eine Tür, in deren Öffnung Georg goldenen Lichtschein und tanzende Paare wahrnahm, Musik und Lärm drangen heraus. Und nun war es plötzlich still.
Was wollte er? Den seligen Rausch für alle Zukunft fortsetzen? Wollte er das, gab es das überhaupt? Und was ging in ihr vor?
Lebenslange Knechtschaft drohte.
Seit diesem Augenblick wusste er, dass Frauen Explosivkörper waren. Man wusste nie, wann sie explodieren. Und ihm fiel ein Kinderausspruch ein, den er kürzlich gelesen hatte: »Vom Küssen muss man heiraten.«
Er erinnerte sich noch daran, dass ihm gleich nach Tatjanas Weggang übel wurde. Das Übelsein blieb tagelang, er dachte, es sei wegen der Angst und auch wegen des Verlustes von etwas Unwiederbringlichem.
Am liebsten wäre er allem entrückt worden, sowohl dem leidenschaftlichen Liebesleben, dem bequemen Miteinander als auch einer immer möglichen schrecklichen Trennung. Sein innerer Blick sah sich selbst manchmal im goldgelben Mönchsgewand unter zaghaftem asiatischem Sonnenlicht bei dünnem, frommem Gebimmel. Dann wäre vielleicht Frieden.
Er habe eine vegetative Dystonie, sagte der Arzt, eine Krankheit, die man heute seltener so nennt. Er fühlte sich gefährdet, geschwächt, nicht voll einsatzfähig. Schwere Beine, Herzklopfen, Frösteln, Stiche in der Brust, alles machte ihm Angst und ließ ihn ein baldiges Ende fürchten. Natürlich ging er weiter zur Arbeit, aber darüber hinaus nahm er sich nichts mehr vor. Erst nach etwa zwei Jahren klang dieser Zustand ab.
Initiative spürte er wieder, nachdem er die Firma gewechselt hatte zu einem Freund, der Architekt für Industriebauten war. In dieser Zeit nahmen sie zusammen mit einer befreundeten Firma an einer Messe in Moskau teil. Georg stand vom Morgen bis zum Abend in der Hotelhalle, wo die Ausstellung aufgebaut war.
Moskau, das klingt weitgereist und weltläufig, aber Georg erlebte eigentlich nur diese zwei Tage in der verschneiten Stadt: Fahrten zu Regierungsgebäuden im Lada, durch verschneite Straßen zu Behörden, Trinksprüche mit Ansammlungen von Ministern, Schnaps, Ministeriale, Gespräche, dazu Abends im Hotelrestaurant Menschengewimmel, Wein, russische Jeunesse dorée, westliche Musik trotz Kommunismus.
Was sich in der Hotelhalle an den Nachbarständen abspielte, beachtete er kaum. Er kannte weder die Produkte noch die Schwerpunkte der Mitaussteller. Er hatte am eigenen Stand genug zu tun.
Am zweiten Tag der Messe gab es eine Überraschung für ihn. Von einem der Nachbarstände kam ein stämmiger jüngerer Mann an seinen Stand und fragte nach Georg.
Er stand ihm gegenüber, ein freundliches Gesicht, rötliche, drahtig-dichte Haare, ein echter kraftvoller Ire.
Ob er eine Kollegin namens Tatjana gehabt habe? Georg bejahte. Natürlich kannte er so eine.
»Ich bin mit ihr verheiratet«, sagte er. »Soll ich sie von Ihnen grüßen?«
Natürlich sollte er.
Drei Kinder hätten sie, fügte er hinzu. Sie lebten in Galway, also im Nordwesten von Irland.
Mehr erfuhr Georg nicht, mehr hätte er auch nicht zu fragen gewusst. Es blieb das Gefühl, dass wir alle im Unbestimmten Segelnde sind, ein Leben lang, und an Kaps oder Landspitzen segeln sie aneinander vorbei und winken sich zu; aber um ein Kleines würde dieses Treibenlassen und Segeln auch körperlos sein, für alle, nur noch treibendes Bewusstsein, leicht wie ein Frühlingshauch unter blassem Himmel – aber bei solchen Grübeleien versuchte Georg rasch, an etwas Konkretes zu denken, zum Beispiel an die winterlich verdorrten Sträucher entlang einsamer Spaziergänge. Das half meistens.
Viele Jahre hörte Georg nichts mehr von Tatjana.
Vor einigen Jahren aber begannen ihre Anrufe und erreichten ihn ihre ersten Briefe. Die Briefe waren lang, obwohl nichts zu berichten war. Es schien nichts zu passieren. Sie lebte einfach allein. Georg weiß nicht mehr, was darin stand, außer, dass alles großartig zu sein schien. Keine Vorstellung habe er von ihrer Hütte, der grandiosen Natur, keine Ahnung vom Meer, keine Ahnung von dem Gefühl, wenn man da oben oder da unten stehe. Manchmal sage der Nachbar dieses oder jenes, aber alles sei ganz großartig – und sie sei glücklich. Selten fahre sie nach Dublin, wo ein Sohn und Enkelkinder lebten.
Ihre Briefe und Mitteilungen enthielten durchweg die gleichen Informationen, ja, dieselben Sätze. Freilich, auch damals, vor Jahrzehnten, hatte sie Unverbundenes manchmal sehr schroff und erstaunlich inkohärent ausgedrückt, so etwa: »So ein Tier würde ich niemals berühren. Aber, wenn ich Ziegenkäse esse, gehe ich immer aus der Küche. Das waren noch Zeiten, als ich mich um Tante Babs kümmerte.«
Obwohl Georg die herauspurzelnde Art zu sprechen bei ihr zu kennen glaubte, kam sie ihm immer merkwürdiger vor. Er fragte sie einmal, ob sie schon einmal mit einem Arzt oder Psychiater gesprochen habe. Ach, sagte sie, das wisse sie ja alles. Sie sei ja so erfüllt von Wohlgefühl.
Ob sie denn nicht einmal zu Besuch nach Deutschland komme, fragte Georg. Dass man miteinander reden könnte.
»Ach«, sagte sie, »ich war ja letzte Woche da, in eurer Stadt, bei meiner Schwester. Nein, dich wollte ich nicht anrufen. Du kommst ja sowieso bald herüber.« Das erschreckte Georg sehr
. Nach einigen Wochen war ihr Telefon tot. Sie war nicht mehr zu erreichen. Georg hatte die Telefonnummer ihrer Tochter in Dublin, aber als er anrief, kam ein derartiges Sprach- und Ansagegewimmel aus dem Hörer, dass er entmutigt auflegte.
Georg denkt: Sie ist entweder gestorben oder ihre Kinder haben sie zu sich genommen. Oder sie ist in einer Anstalt.
Die Tatjana seiner Vorstellung segelt im Unbestimmten. Die Fragmente ihres Lebens – das, was Georg von ihr weiß – scheinen zu nichts zu führen und liegen als Rätsel vor ihm. Sie scheint irgendetwas von Georg erwartet zu haben. Dieser Gedanke kommt ihm zuweilen.




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Karl Otto Mühl wird am 16.2.1923 in Nürnberg geboren. 1929 erfolgt der Umzug der Familie nach Wuppertal. Dort Ausbildung zum Industriekaufmann. 1941 Kriegsdienst in Afrika, Gefangenschaft in Ägypten, Südafrika, USA, England. Im Februar 1947 Rückkehr nach Wuppertal, wo er sich der Künstlergruppe »Der Turm« anschließt, der auch Paul Pörtner angehört. Erste Kurzgeschichten werden 1947/48 veröffentlicht.
Mit den Theaterstücken »Rheinpromenade«, »Kur in Bad Wiessee«, »Die Reise der alten Männer« gelingt ihm der Durchbruch.Seither veröffentlichte Karl Otto Mühl dreizehn Theaterstücke, zahlreiche Fernsehfilme, Hörspiele und Romane. Die Stadt Wuppertal verlieh ihm 1975 den von-der-Heydt-Preis. 2006 erhielt er den Literaturpreis der Springmann Stiftung und 2015 den Rheinlandtaler.
Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und im P.E.N.



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