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Cover-Krueger-Gegen-das-Vergessen

Dirk Krüger
Gegen das Vergessen

Fünf Wuppertaler Arbeiterschriftsteller und
Widerstandskämpfer gegen die Nazi-Diktatur stellen sich vor.
Paperback. 408 S.; 76 Abbildungen (Fotos & Grafiken) 2018; EUR 18,00;
ISBN: 978-3-943940-43-5

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WZ-Artikel-Krueger-Dirk

Martin Juhre in der Westdeutschen Zeitung über das Buch »Gegen das Vergessen«


»Man muss aber kein Spezialist sein, um zu diesem Buch zu greifen. Man erfährt etwas über fünf Wuppertaler, ihre Sorgen, ihre Ideale und Hoffnungen - und ihre Rollen, die sie in Wuppertaler, deutscher ja sogar europäischer Geschichte gespielt haben.«







Werner Möller, Emil Ginkel, Peter Kast, Werner Eggerath, Walter Gorrish
Eine Dokumentation ihres Lebens im 20. Jahundert der Kriege und Revolutionen, ihrer Literatur, ihres Kampfes in der Arbeiterbewegung und gegen den Faschismus, ihrer Leistungen beim Aufbau eines demokratischen Deutschlands nach 1945.


Vorbemerkung des Verfassers Die hiermit vorgelegte Dokumentation zu Leben und Werk der fünf Wuppertaler Widerstandskämpfer und Arbeiterschriftsteller Werner Möller, Emil Ginkel, Peter Kast, Werner Eggerath, und Walter Gorrish, die für die eigenständige Herausbildung und Entwicklung der deutschen Arbeiterliteratur überregionale Bedeutung erlangt haben, versteht sich als ein Beitrag gegen das Vergessen historischer Ereignisse und Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und als längst fällige Ergänzung zu den bedeutenden Arbeiten, die in Wuppertal von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft und der Armin T. Wegner-Gesellschaft geleistet wurden und in Zukunft weiterhin geleistet werden.

Sie knüpft an und erweitert substanziell die verdienstvolle Arbeit »Literatur im Wuppertal – Geschichte und Dokumente«, die von Heinz-B. Heller, Peter Zimmermann und einer studentischen Arbeitsgruppe der Bergischen Universität, der der Autor dieser Dokumentation angehörte, erarbeitet und 1981 im Hans Putty Verlag herausgegeben wurde. Sie vervollständigt schließlich den Blick auf das reiche, vielseitige und gehaltvolle literarische Schaffen, das uns Wuppertaler Autorinnen und Autoren hinterlassen haben.

Die von den fünf Arbeiterschriftstellern in ihren literarischen Arbeiten bevorzugten Sujets lassen gedankliche Verbindungen etwa mit dem Schauspiel »Die Wupper« von Else Lasker-Schüler, oder Werner Eggeraths Erzählungen »10.000 Kilometer durch das Sowjetland. Erlebnisbericht« und »Der Kosakengeneral« oder Peter Karsts Erzählung »Kinder in der Sowjetunion« mit Armin T. Wegners »Fünf Finger über dir – Aufzeichnungen einer Reise durch Russland, den Kaukasus und Persien 1927/28« erkennen. Auch ihre Biografien ähneln den Schicksalen von Else Lasker-Schüler und Armin T. Wegner: Kast und Gorrish wurden 1933 in die Emigration getrieben, Eggerath war über zehn Jahre in Nazi-Zuchthäusern eingesperrt, Ginkel musste sich 1933 in den Untergrund verkriechen und Möller wurde bereits im im Januar 1919 von der Noske-Soldateska grausam ermordet. Die Dokumentation erinnert darüber hinaus an den 50. Jahrestag der Gründung des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 – 1945. Sie fühlt sich seinen Gründern und ihrem Anliegen verpflichtet. Vom 17. bis 19. Februar 1967 fand in Frankfurt am Main die Konferenz »Probleme des Widerstandes und der Verfolgung im Dritten Reich im Spiegel der Schulbücher und des Unterrichts« statt. Die Veranstaltung wurde von Pädagogen, Wissenschaftlern, Vertretern der politischen Bildung sowie ehemaligen Widerstandskämpfern und Verfolgten der Nazidiktatur einberufen: Prof. Dr. Wolfgang Abendroth, Marburg, Prof. Dr. Hans-W. Bartsch, Lich, Prof. Dr. Walter Fabian, Köln, Christian Geißler, Hamburg, Prof. Dr. Heinz-J. Heydorn, Frankfurt am Main, Prof. Dr. Wolfgang Klafki, Marburg, Dr. Arno Klönne, Münster, Dr. Friederich Minssen, Frankfurt am Main, Oskar Müller, Buchschlag (Hessen), D. Martin Niemöller, Wiesbaden, Max Oppenheimer, Wiesloch bei Heidelberg, Dr. Jürgen Redhardt, Daubringen, Jakob Renneisen, Oberursel, Dr. Josef C. Rossaint, Düsseldorf, Lambert Schneider, Heidelberg, Robert Scholl, München, Prof. Dr. Max Stefl, München, Günther Weisenborn, Berlin, Edgar Weick, Frankfurt am Main.

An der Konferenz nahmen vor allem Pädagogen, Schulbuchautoren und Verleger sowie Mitglieder der Verfolgtenverbände teil. Aus den Reihen der Teilnehmer wurde zum Abschluss der Konferenz ein »Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des deutschen Widerstandes 1933-1945« gebildet, dessen erste Aufgabe sein sollte, die »Ergebnisse der Konferenz auszuwerten und den Schulbuchverlagen Vorschläge für die Darstellung des Widerstandes in den Schulbüchern zu unterbreiten.« Es wurde angeregt, in der Bundesrepublik ein »Dokumentationsarchiv des deutschen Widerstandes« zu errichten und eine Stiftung für die wissenschaftliche Erforschung des Widerstandes ins Leben zu rufen.

In seinem Referat auf der Konferenz stellte Prof. Wolfgang Abendroth u.a. fest: »Die illegale Arbeiterbewegung war die einzige große Widerstandsbewegung der ersten Stunde des Dritten Reiches, sie war bis zu seiner letzten Stunde die einzige politische Widerstandsbewegung, die faschistischem und autoritärem Denken zu keiner Stunde irgendwelche Konzessionen gemacht hat. Die wissenschaftliche Erforschung des Widerstandskampfes der Arbeiterbewegung ist bisher nur sehr unzureichend betrieben worden (…). So bleibt es die gemeinsame Pflicht der deutschen Geschichtswissenschaft beider deutscher Staaten, das Bild der einzigen Widerstandsbewegung, die während aller Phasen der nationalsozialistischen Herrschaft tätig war, in systematischer Erschließung neuer Quellen und genauer Analyse der bereits bekannten Quellen wiederherzustellen.«

Das Gründungsmitglied Max Oppenheimer bemerkte in einer Rückschau auf die Konferenz 25 Jahre später: »Wir haben 1967 mit der Gründung des Studienkreises Neuland betreten. Die Darstellung des Widerstandes gegen den deutschen Faschismus war bis dahin in der Öffentlichkeit und in Schulbüchern, wenn überhaupt, dem 20. Juli – und dort auch fast nur den konservativen Kreisen – und den Geschwistern Scholl, in gekürzter und verengter Präsentation vorbehalten. Unser Anliegen war es damals, den Widerstand der Arbeiterbewegung, der quantitativ der stärkste und der erste gewesen war, und der in der Bundesrepublik in der Periode des Kalten Krieges unterdrückt wurde, zu erforschen und ihn im Kontext des Gesamtwiderstandes darzustellen und zu vermitteln. Das erste Projekt des Studienkreises war daher auch eine große Wanderausstellung »Der deutsche antifaschistische Widerstand 1933-1945«, die 1970 in der Frankfurter Paulskirche durch den damaligen Oberbürgermeister Walter Möller (SPD) eröffnet wurde.«

Wolfgang Klafki hob an gleicher Stelle hervor: »Als ›Avantgarde‹ solcher Traditionszusammenhänge galten damals aus der Sicht derer, die (in den 60er Jahren) für eine substanzielle Demokratisierung unserer Gesellschaft in allen ihren Teilbereichen, nicht zuletzt im Erziehungs- und Bildungswesen und in der pädagogischen Theorieentwicklung eintraten, die kleinen, demokratisch orientierten Widerstandskreise gegen den Nationalsozialismus und als bekanntester pädagogischer Repräsentant in diesem Zusammenhang Adolf Reichwein.«

In diese Zusammenhänge sind die Studien zu den fünf überregional bedeutenden Wuppertaler Arbeiterschriftstellern und Widerstandskämpfern gegen Faschismus, Krieg und Reaktion auch eingeordnet. Es ist eine Dokumentation ihres Gangs durch die Geschichte, ihres Beitrags zur deutschen Arbeiterliteratur und zur revolutionären deutschen Arbeiterbewegung des 20. Jahrhunderts.

Die Dokumentation will auf einen weiteren Aspekt aufmerksam machen. In aller Regel wird, wenn über das deutschsprachige Exil 1933-1945 geredet und/oder geschrieben wird, auf die große Zahl bedeutender Schriftsteller, Wissenschaftler, Intellektueller, Politiker und Künstler hingewiesen, die vor den Nazis fliehen mussten. Wissenschaftliche Arbeiten zu diesem enornem Exodus deutschen Geistes füllen inzwischen ganze Bücherregale.

Wenig Beachtung gefunden hat dagegen die wissenschaftliche Erforschung der Arbeiter-Emigration, die es ab 1933 auch zahlreich gegeben hat. Dabei hatte es diese Gruppe wegen mangelnder Sprachkenntnisse und geringerer Bildung, häufig ohne Geldreserven und potente Unterstützerkreise, gänzlich auf sich alleine gestellt, in der Emigration besonders schwer. Es sei in diesem Zusammenhang an Tania Ünlüdags biografische Skizze »Frau Muth ist zweifelsohne als einer der gößten Staatsfeinde der heutigen Regierung anzusehen.« erinnert.

Sie schildert darin den Weg der Wuppertaler Riemendreherin und Konfektionsnäherin Klara. genannt »Cläre«, Muth, geb. Riedesel.

Ihr von der KPD – nach der Ermordung ihres Manns durch die Nazis – vorgeschlagenen Weg in die Emigration, führte die am 4. Mai 1902 geborenen Cläre Muth, nach Überwindung großer Schwierigkeiten am 1. März 1935 zunächst nach Holland. Von dort konnte sie den antifaschistischen Kampf fortsetzen. 1939 floh sie weiter nach Paris, erhielt nach einer kurzen Verhaftung und Internierung 1941 ein Visum für Mexiko. Sie erreichte dieses Land über Casablanca im Herbst 1941 und wurde dort in die Gruppe deutscher Emigranten, unter ihnen die Schriftstellerin Anna Seghers, aufgenommen. Und auch von dort wirkte sie weiter aktiv gegen Nazi-Deutschland. 1947 kehrte sie nach Deutschland zurück, nahm ihren Wohnsitz aber nicht in Wuppertal, sondern in der späteren DDR. Dort starb sie, hochgeehrt, am 26. April 1984. (»…Se krieje us nit kaputt. Gesichter des Wuppertaler Widerstands. Essen 1995, S. 13 ff.)

Es war Peter Heumon vorbehalten, in seinem Artikel »Tschechoslowakei« den er zum »Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933-1945« (Darmstadt 1998, S. 417 ff.) beigetragen hat, darauf hinzuweisen, dass die Zahl der »proletarischen« Flüchtlinge in die Tschechoslowakei bemerkenswert höher war als in jedem anderen Zufluchtsland. Deswegen fände man gelegentlich auch die Charakterisierung dieser Emigration als die »proletarische« oder »politische« Emigration. Peter Heumos schreibt: »Die Tschechoslowakei gilt als das ›proletarischste‹ aller Zufluchtsländer der deutschen Emigration und bis zur Mitte der dreißiger Jahre nach Frankreich als wichtigster Stützpunkt des deutschen politischen Exils.«

Die Lebensläufe der in dieser Dokumentation vorgestellten Arbeiterschriftsteller und Widerstandskämpfer Peter Kast und Walter Gorrish müssen als exemplarische Beispiele für die Arbeiter-Emigration gesehen werden.

Diese Dokumentation kann schließlich eine Handreichung für den Geschichts- und Literaturunterricht an den weiterführenden Schulen bereitstellen, den Blick auf diesen Teil des antifaschistischen Widerstandes lenken und zur Beschäftigung damit anregen. Angestrebt wird auch ein Einsatz im universitären Bereich in der Lehrerausbildung und in den historischen Seminaren.

Die Dokumentation ist in zwei Teile gegliedert. Kernstücke des ersten Teils sind populärwissenschaftlich abgefasste Biographien ihres Lebens und Wirkens. Dabei sind die vielgestaltigen Wechselwirkungen zwischen ihren Lebensdaten und den historischen Ereignissen berücksichtigt. Ergänzt sind sie durch knappe literaturwissenschaftliche Kommentare zu ihrem literarischen Werk.

Im zweiten Teil sind Auszüge aus ihren literarischen Werken dokumentiert, die besonders geeignet, die beispielhaft sind für das Nachspüren der engen Verknüpfungen von Literatur mit gesellschaftlichen, politischen und sozialen Bewegungen. Sie sollen zur weiteren Beschäftigung mit ihrer Literatur anregen..









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Literarische Texte und Texte zur Literatur


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Info:
Klaus-Harms-Kontra-Bass
  Dirk Krüger



Dirk Krüger, Jahrgang 1940, erlangte nach Tätigkeiten in verschiedenen Berufen 1969 in einer Einrichtung des Zweiten Bildungsweges die allgemeine Hochschulreife. Er begann ein Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschule im Wintersemester 1969 an der Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abt. Wuppertal, engagierte sich in den studentischen Gremien und legte 1975 das Erste Staatsexamen ab. Danach wurde er tätig für die in Budapest beheimateten NGO FMJD und studierte an der Éötvös Lorant Universität, Budapest, »Die ungarische Literatur des 19. Jahrhunderts«.
1982 nahm er bei Prof. Dr. Koebner ein Promotionsstudium im Fach Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal auf. Er beendete es 1989 mit der Dissertation »Die deutsch-jüdische Schriftstellerin Ruth Rewald und die Kinder- und Jugendliteratur im Exil« und seiner Promotion zum Dr. phil.
Nach seinem 2. Staatsexamen für das Lehramt an der Grundschule1991 arbeitete er als Grundschullehrer an der Gemeinschaftsgrundschule Schützenstraße in Wuppertal. Aktuell engagiert er sich in Integrations- und Alphabetisierungskursen.





























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