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Höfel, Jutta:
Mit Dante durch Himmel und Hölle
Einblicke in die »Divina Commedia«
Heftbroschur mit Schutzumschlag
52 Seiten, 2018
Fadenheftung, EUR 9,00
Die besonderen Hefte
ISBN 978-3-943940-50-3


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Unser Gang durch Hölle, Läuterung und Paradies


Dante Alighieris »Divina Commedia« ist ein Meisterwerk der Literatur, das in den sieben Jahrhunderten seit seiner Entstehung nichts von seiner Genialität verloren hat. Vor dem Hintergrund des beginnenden Rinascimento zwischen christlicher Religion und der Wiederentdeckung griechisch-römischer Kultur entführt uns der Dichter auf seiner phantastischen Reise durch das Jenseits zu weit reichenden Abenteuern der Erkenntnis über den Menschen, die Welt und Gott. Der vom Text ausstrahlenden Faszination steht heute eine gewisse Schwierigkeit der Lektüre gegenüber. Daher ist diese schrittweise Annäherung an die »Commedia« über die historische Situation und die Biografie Dantes sinnvoll, um unseren Gang durch Hölle, Läuterung und Paradies vorzubereiten.


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Leseprobe







Der Dichter und seine Zeit

Dante Alighieris »Divina Commedia« ist ein Meisterwerk der Literatur, das in den sieben Jahrhunderten seit seiner Entstehung nichts von seiner Genialität verloren hat. Vor dem Hintergrund des beginnenden Rinascimento zwischen christlicher Religion und der Wiederentdeckung griechisch-römischer Kultur entführt uns der Dichter auf seiner phantastischen Reise durch das Jenseits zu weit reichenden Abenteuern der Erkenntnis über den Menschen, die Welt und Gott.
Als Leser sind wir von der Fremdheit der Bilder überwältigt, die aus den Worten Dantes vor unseren Augen entstehen und zugleich überrascht durch die Nähe und Vertrautheit, mit der er uns über die Zeiten hinweg begleitet und in seinen Fragen und Kommentaren unseren Ängsten und Sehnsüchten Ausdruck verleiht.
Der vom Text ausstrahlenden Faszination steht heute eine gewisse Schwierigkeit der Lektüre gegenüber, denn über viele der vom Autor vorausgesetzten Kenntnisse der Antike, der Bibel, der mittelalterlichen Wissenschaft und Theologie, die er von gebildeten Lesern erwarten konnte, verfügen wir nicht selbstverständlich. Daher ist eine schrittweise Annäherung an die »Commedia« über die historische Situation und die Biografie Dantes sinnvoll, um unseren Gang durch Hölle, Läuterung und Paradies vorzubereiten.

Dantes Lebensdaten von 1265 bis 1321 umfassen den bewegten und gewalttätigen Übergang zwischen dem italienischen Due- und Trecento, in dem Lebensgrundlagen, die über viele Jahrhunderte hinweg verbindlich waren, ins Wanken gerieten.
Die Epoche wurde von den Konflikten zwischen den Päpsten und weltlichen Regenten geprägt, vor allem den Staufern, die in diesem Jahrhundert den Höhepunkt und zugleich das Ende ihrer Herrschaft erlebten. Friedrich II., der 1220 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde, schuf in Sizilien eine modern anmutende Monarchie mit einer zentralen Gewalt, aus Zöllen und Steuern finanziert, verteidigt durch ein stehendes Heer, verwaltet durch bezahlte Beamte und versichert durch das Monopol auf die wichtigsten Verbrauchs- und Luxusgüter wie Getreide, Salz, Eisen, Kupfer und Rohseide.
Während er Forscher, Denker und Dichter aus der ganzen bekannten Welt an seinen Hof zog, den interkulturellen, auch christlich-muslimischen Austausch pflegte und den Beinamen »Stupor mundi«, das »Staunen der Welt« erhielt, wurde gleichzeitig der Kirchenbann gegen ihn verhängt.1 1228 entschloss er sich zum Kreuzzug, um Papst Gregor IX. zufrieden zu stellen, einigte sich ohne militärische Maßnahmen im Frieden von Jaffa mit Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik und ernannte sich mit dessen Placet zum König von Jerusalem. Nach erneuter Exkommunikation und Absetzung als Kaiser durch Innozenz IV. überlebte er einen Mord­anschlag und starb 1250 unter nicht geklärten Umständen. Seine Nachkommen stritten um die Regentschaft.
Schließlich zog Friedrichs Enkel Konradin als Fünfzehnjähriger nach Italien, um sein Erbe anzutreten, wurde von Clemens IV. gebannt und von Karl I. von Anjou, der vom Papst das Königreich Sizilien als Lehen erhalten hatte, besiegt, durch Verrat ausgeliefert und 1268 in Neapel hingerichtet.
Drei Jahre nach Dantes Geburt war ein Machtvakuum entstanden, das zu füllen zahlreiche Parteien bereit standen, vor allem der Papst und die wirtschaftlich bedeutenden Städte Oberitaliens, darunter das durch Handel berühmte Venedig und das durch Textilgeschäfte und Bankwesen unumgängliche Florenz. In vielen dieser Kleinstaaten herrschten bis ins 15. Jahrhundert Tyrannen, die ihre Macht durch heimtückische Morde und mit der Hilfe von Söldnerheeren behaupteten, deren Condottiere nicht selten selbst die Regierung übernahmen.
Die Einmischung der französischen Krone komplizierte die Lage auf dem Schlachtfeld ebenso wie die feindlichen Fraktionen der Guelfen, die den Papst und die Städte unterstützten und der Ghibellinen, die für den Kaiser eintraten.2 In diesen Herrschaftskämpfen waren die weltlichen Belange von den kirchlichen kaum zu trennen.
Entscheidende Veränderungen in religiöser Hinsicht forderte Franziskus von Assisi (1181/82 – 1226), der die Armut der Mönche zum wichtigen Gebot in der Nachfolge Christi erhob und damit gegen den Reichtum der Kurie und der älteren Orden aufstand. Schon bald nach der Festlegung der franziskanischen Regel spaltete sich die Gemeinschaft in die Spiritualen, die dem Ideal der Besitzlosigkeit folgten und die gemäßigten Konventualen, die die Nutznießung von Gütern befürworteten.3
Unterdessen verlieh Papst Gregor IX. der Inquisition gegen die Verbreitung von Irrlehren die endgültige Form. Er entzog sie den Bischöfen und übergab sie zum größten Teil den Dominikanern, ab 1252 erlaubte Innozenz IV. die Folter zur Wahrheitsfindung. Die neue Justiz wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts auch gegen die Franziskaner eingesetzt, vor allem gegen die von ihnen inspirierten Gruppierungen der Fratizellen, die bußpredigend und sich geißelnd durch die Lande zogen – viele von ihnen wurden als Häretiker verfolgt, eingekerkert und oft zur Verbrennung bei lebendigem Leibe verurteilt.
1309 verlegte Clemens V. seinen Sitz nach Avignon, da Rom aufgrund der rivalisierenden Fürsten zu unsicher schien und infolge seiner persönlichen Verbundenheit mit Frankreichs König Philipp IV., den er gegen die Tempelritter unterstützte. Als sein Nachfolger Johannes XXII. den Aufwand seiner Residenz bedeutend ausdehnte, erklärte das Generalkapitel der Franziskaner in Perugia 1322 erneut, Christus und die Apostel hätten in strengster Armut gelebt, woraufhin der Papst diese Überzeugung mit der Bulle »Cum inter nonnullos« als Ketzerei verdammte.4 So beweg­ten sich die politischen und religiösen Fronten jener Zeit.5
Werfen wir auch einen Blick auf die literarischen Traditionen, denen Dante folgen konnte: Da waren zum einen die großen La­tei­ner, die Lyriker Vergil, Ovid, Horaz und Lukan, die Geschichtsschreiber Sallust und Livius und der Staatsphilosoph und Rhetor Cicero. Zum anderen blühte die provenzalische Dichtung, vor allem der Minnesang. Im Duecento konzentrierte sich der Umgang mit schöngeistiger, weltlicher Literatur in den feudalen Gesellschaften, zum Beispiel am Hofe Friedrich II., wo die erste italienische Lyrik überhaupt, das heißt in der Sprache des Volkes verfasst wurde und die »scuola siciliana« Formen wie Canzone und Sonett prägte, die sich von dort in Europa verbreiteten. Dann nahmen auch die adeligen Bürger der Städte das Verfassen von Gedichten als stan­desgemäße Unterhaltung auf. Einer von ihnen war in jungen Jahren Dante Alighieri, bis das Schreiben zu seinem Leben wurde.6

Dante wurde 1265 in Florenz geboren, und da sein Tierkreiszei­chen die Zwillinge waren, zwischen Mitte Mai und Juni.7 Sein Vater Bellincione Alighieri, der zum niederen Adel gehörte, wird in einigen Dokumenten als Notar und Richter ausgewiesen, in anderen als »Cambiatore«, das heißt Geldverleiher. Über die Mutter Bella weiß man wenig, doch starb sie vor 1278, als ihr Mann Lapa di Chiarissimo Cialuffi heiratete. Dante wuchs als älterer Bruder der drei Geschwister aus dieser Ehe auf.
Er wurde wahrscheinlich zur Ausbildung in die Schule des Franziskanerklosters Santa Croce in der Nähe seines Elternhauses geschickt. Seinen Unterricht setzte er privat fort bei Brunetto Lantini, der Texte Ciceros übersetzt und eine Enzyklopädie zeitge­nös­si­schen Wissens verfasst hatte.8 1283 verlor Dante auch seinen Vater, und er verlobte sich mit Gemma di Manetto Donati, einer Adeligen aus gleichem Milieu, die ihm mit zwölf Jahren in einem Mitgiftvertrag versprochen worden war.
Während diese Daten belegt sind, streiten die Biografen des Dichters darüber, ob er die in seinen Werken verehrte Beatrice mit dem sprechenden Namen »Bringerin der Seligkeit« tatsächlich getroffen hat. Schon in der ersten Lebensbeschreibung, die Giovanni Boccaccio seinem bewunderten Vorbild widmete, wird sie mit der Tochter des Händlers Folco Portinari identifiziert, dessen Familie Nachbarn der Alighieris waren,9 so dass eine Bekanntschaft der Jugendlichen im Rahmen der damaligen für Frauen üblichen Zurückhaltung in der Öffentlichkeit durchaus möglich ist.10
Nach weiteren nicht exakt zu belegenden Studien schloss Dante sich einer Gruppe von Dichtern an,11 die sich als »Fedeli d’Amore«, die »Getreuen der Liebe«, bezeichneten und entwickelte mit ihnen den »dolce stil nuovo«, eine Verschmelzung christlicher Mystik mit der Minnelyrik, in der die Liebe als göttliche Ordnungskraft und die Geliebte als Verkörperung Gottes allegorisch besungen wird.12
Für Dante war Beatrice die engelsgleiche Botin, und als sie 1290 starb, begann er, schwer erschüttert durch ihren Tod, an der »Vita Nuova« zu arbeiten, einer religiös überhöhten Darstellung seiner Beziehung zu ihr, »ein Stück nur«, so heißt es im Vorspann »des inneren Erinnerungsbuches«.13 Darin haben die später in der »Commedia« ausgefeilten Kombinationen von Symbolen und Zahlen bereits eine tragende Rolle, vor allem drei und neun als Zeichen der göttlichen Trinität und ihrer Potenzierung, die mit Beatrice in Verbindung gebracht werden.
Nicht nur im »Trost der Philosophie« des spätantiken Autors Boethius, den Dante las und verehrte, fand er Ablenkung von seiner Trauer, sondern auch durch seine Beteiligung am wechselhaften politischen Geschehen in Florenz, vor allem im Krieg zwischen den verfeindeten schwarzen und weißen Guelfen.14
Die regierenden bürgerlichen Bianchi, zu denen er sich zählte, vertraten den politisch unabhängigen Ausbau der regionalen Wirtschaft, die Gegenpartei der adeligen Neri strebte nach der Herrschaft und ausgedehnteren Märkten und verbündete sich zu diesem Zweck mit dem Papst und dem Königshaus der Anjou in Neapel. Unter seinen Bundesgenossen war der Dichter ein Idea­list,­ der die Freiheit der Stadt, eine geistlich ausgerichtete Kirche und das Kaisertum als ordnende Instanz befürwortete, Ziele, die seine Prägung durch die franziskanische Lehre reflektieren.
1295 heiratete Dante Gemma, und die Verantwortung, die er in seiner neuen bürgerlichen Stellung fühlte,15 mag dazu beigetragen haben, sich noch im gleichen Jahr in die Zunft der Ärzte und Apotheker einzuschreiben und damit Zugang zu den Consigli, den Räten, zu gewinnen. Insgesamt sechs Jahre beteiligte er sich in verschiedenen Funktionen an der Verwaltung der Stadt.
Für Juni bis August 1300 wurde er zu einem der Prioren gewählt und lehnte mit ihnen den Anspruch der Kurie ab, ihr während der Vakanz des kaiserlichen Throns das höchste Verfügungsrecht über Florenz einzuräumen, ein mutiges und in den persönlichen Konsequenzen gefährliches Eintreten für die Selbständigkeit der Bürgerschaft.
Glücklicherweise setzte der römische Legat Kardinal Matteo d‘Acquasparta, der zu Exkommunikation, Güterkonfizierung und Kreditentzug bevollmächtigt war, diese Mittel erst ein, nachdem Dante bereits aus dem Rat geschieden war.
Als Bonifaz VIII. das Heer Karls von Valois gegen die Stadt marschieren ließ, wurde Dante als einer der Botschafter zu Friedensverhandlungen nach Rom geschickt. Im November 1301 besetzte der französische Königsbruder und derzeitige päpstliche Vikar Florenz, doch es gelang ihm nicht, zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln. Die Schwarzen stürzten die weiße Regierung und rächten sich an deren Führern, auch das Haus des Dichters wurde zerstört.
Er selbst wurde wegen Betrugs, Erpressung und Widerstands gegen den Papst angeklagt, ging aber nicht nach Florenz zurück, um sich, was unter den damaligen Umständen vermutlich sinnlos gewesen wäre, zu verteidigen, sondern zog von dann auf der Flucht durch Italien von einem ihn schützenden Haus in das nächste. Im Januar 1302 war er in Siena, wo ihn die Nachricht ereilte, dass er mit einer Geldstrafe und dem Ausschluss von öffent­lichen Ämtern zu rechnen habe, im März lautete das Urteil auf Scheiterhaufen.16
In den folgenden Jahren des Exils arbeitete Dante an »Il Convivio«,­ dem »Gastmahl« der Wissenschaften, an dem er alle Bürger, ausdrücklich auch die Frauen, teilhaben lassen wollte und das er daher wie die »Vita nuova« in italienischer Sprache verfasste.17 Von den ursprünglich geplanten 15 Traktaten und 14 Kanzonen wurden vier beziehungsweise drei abgeschlossen, in denen der Autor auf der Grundlage von Schriften des Aristoteles, Thomas von Aquins und Albertus Magnus seine Gedanken über den Wert der Philosophie, über die Rolle der Engel und die Funktion der Seele entwickelt, um nur einige Beispiele zu nennen.
Das nächste ebenfalls fragmentarisch gebliebene Werk ist die lateinische Abhandlung »De Vulgari Eloquentia Libri duo«, über die »Beredsamkeit der Volkssprache«, in der die Entwicklung einer­ biblischen Ursprache in viele verschiedene erklärt und selbst­­­bewusst die Bedeutung des Toskanischen, auch für die Literatur hervorgehoben wird.
Während Dante sich 1308 in Verona bei Francesco »Can Grande« della Scala aufhielt, 18wurde in Deutschland Heinrich VII. zum König gewählt, ein verheißungsvolles Zeichen nicht nur für den Dichter, der in einem Brief an den zukünftigen Kaiser dessen Herrschaft als Friedensgarantie bezeichnete.19
Die in diesem Zusammenhang entstandene Schrift »Monarchia«, eine der ersten europäischen Geschichtsphilosophien, lei­tet die Rechtmäßigkeit des Imperium Romanum aus göttlicher Vorsehung ab, unter anderem durch Christi Geburt zu Zeiten des großen Augustus. Damit bescheinigt sie der Fortsetzung durch das Heilige Römische Reich das Recht auf Weltherrschaft, die nur Gott und keineswegs dem Papst verantwortlich ist. Diese Thesen waren so brisant, dass ein Manuskript des Buches 1329 in Rom öffentlich verbrannt wurde.
1312 fand die Kaiserkrönung statt, doch Heinrich, der sich gegen Robert von Anjou und Papst Clemens V. behaupten musste, starb bei den Vorbereitungen des Feldzugs 1313 an Malaria. Der Kampf um die Vorherrschaft setzte sich unter seinen Nachfolgern Ludwig IV. und dessen Gegenkönig Friedrich III. fort.
Dante blieb als Gast della Scalas in Verona, wo er seine bereits begonnen Arbeit an der »Commedia« fortführte. Als 1315 eine auch für ihn gültige Amnestie ausgesprochen wurde, lehnte er wegen der demütigenden Bedingung ab: »Fern sei es von einem Manne, der die Gerechtigkeit predigt, dass er, der Beleidigte, seinen Beleidigern, als wären es seine Wohltäter, Geld zahle! [...] Wenn man nicht auf einem ehrenvollen Weg in Florenz eingehen kann, so werde ich nie wieder in Florenz eingehen.«20 Im November des Jahres wurde er erneut zum Tode verurteilt, ebenso seine Söhne.
Seit 1320 lebte Dante in Ravenna bei Guido Novello da Polenta, den er im nächsten Jahr auf einer Gesandtschaft nach Venedig begleitete. Auf dem Rückweg erkrankte er und starb am 13. oder 14. September in Ravenna. Zuvor jedoch hatte er die »Commedia« abgeschlossen und damit sein im letzten Kapitel der »Vita nuova« gegebenes Versprechen eingelöst, ein noch größeres Werk zu Ehren Beatrices zu verfassen.


Anmerkungen:
1 Friedrich II. war nicht nur ein aufgeklärter Menschenfreund, andererseits erließ er Inquisitionsgesetze zur Bestrafung religiöser Irrlehren auf dem Scheiterhaufen. (1224 im Edikt »Cum ad conservandum«)
2 Die Staufer, nach ihrer Burg Waiblingen im Italienischen als Ghibel­linen bezeichnet, hatten den Guelfen, benannt nach dem deutschen Herr­scher­geschlecht der Welfen, ihre Herzogtümer in Bayern und Sachsen genommen und damit den Grund für die Fehden gelegt.
3 1223 wurde die franziskanische Regel in der Bulle »Solet annuere« festgelegt
4 Der Großteil des Ordens unterwarf sich 1329 der päpstlichen Autorität.
5 Eine empfehlenswerte Hintergrundlektüre zu dieser Epoche ist der Roman »Der Name der Rose« des Mediävisten und Schriftstellers Umberto Eco, der in der Verbindung von exakter Recherche und unterhaltsamer Fiktion ein anschauliches Bild der hier angedeuteten Konflikte entwirft.
6 Die Darstellung des Lebens Dantes orientiert sich unteren anderen an: Vita di Dante. In: La Divina Commedia di Dante Alighieri. Per cura di Eugenio Camerini. Milano, Sonzogno, 1904. Und: Dante und seine Zeit. Hrsg. von Enzo Orlandi. Emil Vollmer Verlag, Wiesbaden, 1970. Sowie: Manfred Hardt. Nachwort zu: Dante Alighieri. Die göttliche Komödie. Reclam, Stuttgart, 2003. S. 535 – 563. Außerdem: Karlheinz Stierle. Dante Alighieri. Dichter im Exil, Dichter der Welt. C. H. Beck, München. 2014.
7 Er wurde auf den bezeichnenden Namen Durante, der Dauernde getauft, der sich zu Dante verschliff.
8 Lantini (1220 – 95), Verfasser der »Rettorica« (nach Ciceros »De inventione«) und des »Tesoro«, des »Wissensschatzes«. Er vermittelte Dante nicht nur die lateinischen klassischen Autoren, sondern auch die provenzalische Literatur, in der er sehr bewandert war.
9 Giovanni Boccaccio. Tratello in laude di Dante. Ca. 1351 – 1370. Vgl. Hardt. In: Dante Alighieri. Göttliche Komödie. Reclam. S. 540.
10 Als Dante sich mit Gemma verlobte, war Beatrice bereits mit Simone de’ Bardi verheiratet.
11 Möglicherweise ergänzte Dante seine Ausbildung während eines Aufenthaltes in Bologna an den dortigen Rhetorikschulen.
12 Die »Fedeli«: Guido Cavalcanti, Guido Guinzelli, Lapo Gianni und Cino da Pistoia.
13 Der ursprüngliche Titel »Vita nova« wurde später entsprechend der italienischen Sprache des Textes in »Vita nuova« geändert.
14 Bereits 1289 hatte Dante auf Seiten der Guelfen an der Schlacht von Campaldino gegen das ghibellinische Arezzo teilgenommen.
15 Gemmas und Dantes Kinder waren Pietro, Giovanni, Jacopo und Antonia.
16 1303 – 04 war er in Verona bei Bartolomeo della Scala, 1304 – 06 in Treviso bei Gerardo da Camina, danach in der Region Lunigiana bei den Grafen Malaspina.
17 Die Urheberschaft an den ihm zugeschriebenen lyrischen Bänden »Detto d’Amore« mit 480 paarreimigen Siebensilbern und den 232 Sonetten der »Fiore« bleibt umstritten.
18 Er war Mitregent seines Bruders Alboino I. nach dem Tod ihres Bruders Bar­to­lomeo. Sein Kriegsname »Can Grande« bedeutet »großer Hund«.
19 Vgl. Dante Alighieri. An Kaiser Heinrich VII. (1311) In: Dantes Werke. Hrsg. von Albert Ritter, übersetzt von Karl Ludwig Kannegießer. Berlin, Gustav Grosser Verlag, 1922. S. 223 – 228. Ein Beispiel: »Und als du, Nachfolger des Cäsars und Augustus, die Kuppen des Apennins überspringend, die ehrwürdigen Fahnen des Tarpejums zurückgebracht hast, sind sofort unsre langen Seufzer verstummt und die Überschwemmungen der Tränen zurückgewichen, und so hat uns, wie ein aufgehender ersehnter Titan, eine neue Hoffnung auf bessere Zeiten für Italien bestrahlt.« S. 223. Der Tarpeius ist die südliche Felsspitze des römischen Kapitols, von der Verräter in den Tod gestürzt wurden.
20 Dante Alighieri. An einen florentinischen Freund. (1316) In: Dantes Werke. Berlin 1922. S. 233.







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studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie an der Universität Wuppertal und promovierte 1993 über den belgischen Lyriker Emile Verhaeren (Frankfurt 1994). Sie ist als freie Moderatorin, Dozentin und Publizistin für Literatur und Kunst in Bildungseinrichtungen, Galerien und Verbänden tätig. Von 1996 bis 2006 leitete sie den Fachbereich Literatur der GEDOK Wuppertal, seit 1997 ist sie Vorstandsmitglied der Bergischen Kunstgenossenschaft. Für ihr Vortragswerk erhielt sie 2006 den Förderpreis der Enno-und-Christa-Springmann Stiftung.


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